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Der RIB Nachhaltigkeits-Report zum gebundenen Kohlenstoff in der Bau- und Immobilienbranche ▷ Eine Analyse zur Nachhaltigkeit im Bauwesen

8 Mai, 2024
14 Minuten Lesezeit
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Titelbild zur Umfrage der RIB Software zur Nachhaltigkeit im Bauwesen

Nachhaltigkeit und CO2: Die Schlüsselposition der Baubranche

Um die ehrgeizigen Ziele der Pariser Klimakonferenz von 2015 zu erreichen und die Erderwärmung unter 2ºC zu halten, müssen alle Wirtschaftssektoren dekarbonisiert werden.

Auch wenn die Unternehmen des Baugewerbes selbst im Branchenvergleich nur wenig CO2-Emissionen generieren, entfallen 39% der energiebedingten globalen CO2-Emissionen auf Gebäude, was die Bedeutung des Bau- und Immobiliensektors für die Verwirklichung dieser Ziele verdeutlicht. Von dem Beitrag dieses Sektors entfallen 28% auf den betriebsbedingten Kohlenstoff – Heizung oder Strom – und 11% auf die Energie, die für die Herstellung von Gebäuden und Baumaterialien verwendet wird, was in der Regel als gebundener Kohlenstoff oder „embodied carbon“ bezeichnet wird. Die erwähnten Statistiken und mehr finden Sie hier.

Die Branche hat als Dienstleister und Produzent eine Schlüsselposition inne, wobei die Gesamtaufgabe der Nachhaltigkeit im Bauwesen ein gemeinschaftliches Vorgehen aller Akteure notwendig macht – siehe unten Handlungsempfehlungen.

CO2 im Bauprozess. Was ist „embodied carbon“?

Nach Definition des World Green Building Council (WGBC)1 bezeichnet man als „embodied carbon“ – im Folgenden als gebundener oder verkörperter Kohlenstoff bezeichnet – diejenigen CO2-Emissionen, die mit Materialien, Konstruktion und Bauprozessen während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes oder einer Infrastruktur verbunden sind. Die Betrachtung der erzeugten Emissionen beginnt bereits bei der Gewinnung der Rohstoffe und endet nach der Nutzungsphase mit dem Abriss und der Wiederverwertung 3. Nicht dazu gerechnet werden CO2-Emissionen, die beim Betrieb der Gebäude und Infrastruktur anfallen, dem sogenannten „Operational Carbon“.

Warum ist für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen die Verringerung des gebundenen Kohlenstoffs wichtig?

Wenn nur rund 11% der CO2-Emissionen von Gebäuden aus verkörpertem Kohlenstoff stammen, warum spielen diese eine so große Rolle für die Nachhaltigkeit im Bauwesen? Im Neubau ist die sogenannte „graue Energie“, das gebundene CO2 inzwischen bedeutsamer für den Klimaschutz als die Heizenergie. In den vergangenen Jahrzehnten hat man sich darauf konzentriert, Gebäude energieeffizienter zu machen. Wo bisher die in der Konstruktion gebundene Energie vernachlässigbar war, weil der Energiebedarf infolge Nutzung dominierte, kehrt sich dieses Verhältnis aufgrund der fortschreitenden energetischen Optimierung um. Mehr als die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen von Neubauten zwischen 2020 und 2050 werden auf Vorleistungen, Material und Konstruktion zurückzuführen sein.

visuelle Darstellung der Konstruktion gebundenen Kohlenstoffs gegenüber nutzungsbedingtem Verbrauch
Zunehmender Anteil des in der Konstruktion gebundenen Kohlenstoffs gegenüber Nutzungsbedingtem Verbrauch (Beispielwerte, Grafik: RIB)

Ein weiterer Grund ist das weitergehende Ziel nach Klimaneutralität: Mit dem Netto-Null-Ziel der Europäischen Union bis 20502 rückt die CO2-Reduktion beim Bauen verstärkt in den Fokus. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen verschiedene Strategien zur Dekarbonisierung zusammenkommen: Effizientes Design, Kompaktheit und Ausrichtung der Gebäude, kohlenstoffeffiziente Energiesysteme und eine nachhaltige Wahl der Baumaterialien. Wir gehen unten darauf ein. Aus diesen genannten Gründen ist ein ganzheitlicher Ansatz in der energetischen Bilanzierung wünschenswert und sollte stärker priorisiert werden.

Umfrage zum gebundenen Kohlenstoff: Hier steht die Branche jetzt

Als Softwareunternehmen haben wir uns verpflichtet, positive Veränderungen in unserer Branche voranzutreiben und das Bauwesen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dies war der Anstoß für uns, unsere Kundennetzwerke zum Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen in der Branchenpraxis zu befragen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Verfolgung des gebundenen oder verkörperten Kohlenstoffs.

Im Rahmen einer von uns durchgeführten Umfrage / Studie 4 wurden 129 Akteure der Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie zu ihren Aktivitäten und Motivationen bezüglich des klimaneutralen Planen, Bauen und Betreibens befragt.

Zusammenfassung

Während die Mehrheit der Befragten glaubt, dass die Branche für weniger globale Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist, als es tatsächlich der Fall ist, fühlt sich nur die Hälfte von ihnen dafür verantwortlich, den Wandel voranzutreiben. Diese Wahrnehmungslücke unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Sensibilisierung und Verantwortlichkeit.

Obwohl Fortschritte erkennbar sind, sind sich die Befragten einig, dass noch viel mehr getan werden muss. Während 72% der Meinung sind, dass Fortschritte gemacht werden müssen, fühlen sich nur 45% persönlich verantwortlich. Diese Dualität unterstreicht die kollektive Herausforderung, vor der die Branche steht.

Eine große Mehrheit ist jedoch der Meinung, dass die Verringerung des Kohlenstoffausstoßes ein entscheidender und wesentlicher Aspekt zukünftiger Projekte ist, wobei die wichtigsten Faktoren für Veränderungen sind: Gesetzgebung, Erwartungen der Auftraggeber/Kunden und Kosten-/Effizienzeinsparungen.

  • Gesetzgebung
  • Erwartungen der Auftraggeber/Kunden
  • Kosten-/Effizienzeinsparungen

Frage 1: 76% erfassen den verkörperten Kohlenstoff in ihren Projekten nicht

Unsere Umfrage brachte eine ernüchternde Tatsache ans Licht: 76% der Befragten erfassen den verkörperten Kohlenstoff in ihren Projekten nicht. Von denjenigen, die dies tun, erfassen 79% diesen Wert für eine begrenzte Anzahl von Projekten. Dies zeigt eine kritische Lücke im Umgang mit einem der größten Umweltprobleme sowie einem essentiellen Einflussfaktor der Nachhaltigkeit im Bauwesen.

Grafik zum Anteil der Ermittlung die mit Bauprojekten verbundenen verkörperten Kohlenstoffemissionen

Frage 2: Gründe für die Nicht-Messung der verkörperten Kohlenstoffemissionen

Die Umfrage ergab zwei Hauptgründe, warum der verkörperten Kohlenstoffemissionen nicht ermittelt werden: 40% der Befragten gaben an, dass dies für ihre Kunden keine Priorität hat, während 28% einen Mangel an Wissen über Messverfahren angegeben haben. Die Behebung dieser Bedenken ist entscheidend für einen Paradigmenwechsel in der Branche.

Gründe warum Bauunternehmen verkörperte Kohlenstoffemissionen ihrer Projekte nicht erheben und/oder ermitteln

Frage 3: Beweggründe für die Ermittlung des verkörperten Kohlenstoffs

Bei denjenigen Unternehmen, die die verkörperten Kohlenstoffemissionen ermitteln, liegen die wichtigsten Beweggründe in den eigenen Nachhaltigkeitszielen und in den Nachhaltigkeitszielen ihrer Kunden begründet. Weitere Motive – staatliche Vorgaben, Förderung –  zeichnen ein umfassendes Bild der vielschichtigen Beweggründe.

Grafik: Warum verkörperte Kohlenstoffemissionen von Projekten nicht erhoben und/oder ermittelt werden

Frage 4: Tracking-Methoden und Folgenabschätzung: Wie lange wird verkörperter Kohlenstoff gemessen?

Die überwiegende Mehrheit (77%) derjenigen, die die verkörperten Kohlenstoffemissionen verfolgen, tun dies seit weniger als fünf Jahren. Zu den Instrumenten, die ihnen zur Verfügung stehen, gehören EPD-Datenbanken und digitale Tools.

25% nutzen Datenbanken für Umweltproduktdeklarationen, um den verkörperten Kohlenstoff zu verfolgen. 29% nutzen digitale Werkzeuge, um den verkörperten Kohlenstoff zu verfolgen.

Übersicht: Wie lange wird verkörperter Kohlenstoff bereits gemessen

Frage 5: Wahrgenommene Auswirkungen des Tracking und Verbesserungspotenzial

Eine bemerkenswerte Beobachtung aus der Umfrage ist, dass die wahrgenommenen Auswirkungen der Bemühungen zur Verfolgung des gebundenen Kohlenstoffs hinter den Netto-Null-Zielsetzungen der Branche zurückbleiben.

Grafik zu den wahrgenommenen Auswirkungen des Tracking von Kohlenstoffemissionen und Verbesserungspotenzial

Frage 6: Wahrnehmung und Verantwortung: „Wie viel der weltweiten Kohlenstoffemissionen sind Ihrer Meinung nach auf die AEC-Branche zurückzuführen?

Die Umfrage ergab eine besorgniserregende Diskrepanz: Während die Mehrheit der Befragten glaubt, dass die AEC-Branche für weniger globale Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist, als es tatsächlich der Fall ist, fühlt sich nur die Hälfte von ihnen dafür verantwortlich, Veränderungen voranzutreiben. Diese Wahrnehmungslücke unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Sensibilisierung und Verantwortlichkeit, um die Nachhaltigkeit im Bauwesen weiter voranzutreiben.

Obwohl Fortschritte erkennbar sind, sind sich die Befragten einig, dass noch viel mehr getan werden muss. Während 72% der Meinung sind, dass Fortschritte gemacht werden, fühlen sich nur 45% persönlich verantwortlich. Diese Dualität unterstreicht die kollektive Herausforderung, vor der die Branche steht.

Grafik zur Wahrnehmung der Verantwortung der AEC Branche an den weltweiten Kohlenstoffemissionen

Frage 7: Grüne Projekte und Strategien. Wie hoch ist der Anteil grüner Projekte

Bei mehr als der Hälfte der Befragten werden weniger als 30% der Projekte als grün eingestuft. Nur 28% der befragten Unternehmen verfügen über Strategien zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes, während 41% der Unternehmen eigenes Personal für nachhaltige Initiativen haben. Diese Zahlen deuten auf eine ungleiche Verteilung des Engagements in der Branche hin.

28% der Unternehmen verfügen über eine Strategie zur CO2-Reduktion und 41% der Unternehmen haben speziell mit der Planung und Umsetzung von nachhaltigen Aktivitäten betraute Mitarbeiter:innen

Kreisdiagramm zum Anteil der grünen Projekte in Bauunternehmen

In unserer Umfrage definierten wir ein grünes Projekt als den Bau eines Objekts, das aufgrund seiner Konstruktion und seiner Merkmale die Lebensqualität der Umgebung, in der es sich befindet, erhalten oder verbessern kann.

Frage 8: Formale Verpflichtungen und Antrieb für den Wandel

Eine vielversprechende Erkenntnis: Ein Drittel der Befragten hat sich formell verpflichtet, die verkörperten Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und 68% der Befragten denkt, dass dies auch projektkritisch wird in den nächsten 5 Jahren. Von mehreren Faktoren angetrieben, werden die Gesetzgebung (37%), die Anforderungen der Kunden (28%) und Kosten-/Effizienzeinsparungen (19%) als wichtigste Katalysatoren für Veränderungen genannt.

28% haben sich formell verpflichtet, die verkörperten Kohlenstoffemissionen zu reduzieren.

Treibende Kräfte für den Wandel die Kohlenstoffemissionen von Bauprojekten zu tracken

Handlungsempfehlungen aller Akteure für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen

Die Optimierung der Klimabilanz bei einem nachhaltigen Bauprojekt braucht ein gemeinschaftliches Vorgehen aller beteiligten Interessengruppen, von denen jede Ihren Beitrag leisten muss. – Beispiel Gebäudeaushub: Er trägt aufgrund teilweise enormer Verschiebungen von Bodenmaterial erheblich zu den Erstellungsemissionen bei. Es wäre z.B. von Bauherrenseite wie auch von der Planung zu prüfen, ob z.B. die Zahl der Garagen- bzw. Untergeschosse reduziert werden kann. Gleichzeitig sollten von Ausführungsseite Optionen angeboten werden, Transportwege zu verringen oder das Aushubmaterial für Verfüllungen und Außenanlagen wiederzuverwenden. Ein solches kooperatives Zusammenspiel kann übrigens durchgängig digital mit den Softwarelösungen RIB iTWO und RIB Civil unterstützt werden.

1) Architekten und Planer

Zu Beginn eines Bauprojekts sind die Einflussmöglichkeiten am größten: Die Wahl CO2- reduzierter oder recycelter Materialien wie auch eine konsequente Kreislaufwirtschaft können sich spürbar auf die Bilanz von gebundenem CO2 auswirken. Und die Wahl passiver Designstrategien, die Optimierung der Tageslichtbeleuchtung und die Einbeziehung erneuerbarer Energiequellen können die verbrauchsbedingten Treibhausgas-Emissionen senken.

2) Ingenieure

Auch hier bieten sich Tragwerksplanungs-Strukturen an, die weniger bzw. CO2-reduzierte Materialien verwenden und so den gebunden Kohlenstoffanteil reduzieren. Effiziente Haus- und Anlagentechnik wie auch die konsequente Nutzung erneuerbarer Energiequellen zum Kernstück eines jeden modernen Gebäudes werden.

3) Bauunternehmen und Bauherren

Bauunternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Entwürfe durch die Anwendung effizienter Baumethoden, nachhaltige Zulieferketten und die Minimierung von Abfällen. Effizienter Baustellenbetrieb: Schaffung energieeffizienter Baustelleneinrichtungen und temporärer Stromversorgungssysteme.

4) Zulieferer und Hersteller

Zulieferer und Hersteller leisten einen Beitrag, indem sie nachhaltigere, recycelte oder CO2-reduzierte Materialien und Produkte anbieten und eine transparente Lieferkette bieten: Der Zugang zu Daten über den Kohlenstoff-Fußabdruck von Produkten hilft bei der Entscheidungsfindung im System und Materialauswahlprozess.

5) Bauherren

Bauherren treiben die Kohlenstoffreduzierung voran, indem Nachhaltigkeitszielen Priorität einräumen und Transparenz einfordern. Dies beginnt bei der Standortwahl und den  Planungsgrundlagen, es berücksichtigt eine angemessene Nachhaltigkeits-orientierte Vergabe von Leistungen und endet beim Reporting und der transparenten Kommunikation erreichter Nachhaltigkeitsziele durch Siegel bzw. Zertifizierungen.

6) Gesetzgeber und Verwaltung

Gesetzgeber und Verwaltung sind aufgerufen, Richtlinien und Anreize festzulegen, die auch die Reduzierung des gebundenen Kohlenstoffs fördern. Hierzu gehören Bauvorschriften, die der Energieeffizienz und kohlenstoffarmen Materialien Vorrang einräumen. Hierzu zählen auch Anreize wie Steuergutschriften oder Zuschüsse für nachhaltiges Bauen.

Visualisierung zum Lebenszyklus von Kohlenstoff

Die Ökobilanzierung (LCA – Life Cycle Assessment) bilanziert ganzheitlich von der Rohstoffgewinnung, Einkauf und Verarbeitung über die Nutzung und Instandsetzung bis zum Recycling oder Abbruch – Bild: 3rdtimeluckystudio, www.shutterstock.com

Ausblick & Lösungsansätze

Bauherren, Analysten und Käufer bewerten Projekte und Unternehmen zunehmend anhand der Umsetzung nachhaltigen Handelns. Neue Werkzeuge und, wie z.B. der CO2-Kalkulator in RIB 4.0, ermöglichen es Bauunternehmen, den CO2-Fußabdruck ihrer Projekte zu berechnen und Strategien zur Reduzierung der gebundenen CO2-Emissionen zu entwickeln. Dadurch kann die Basis für eine Nachhaltigkeitsbewertung des Projektes geschaffen werden.

Ein wesentlicher Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen ist das Bauen im Bestand bzw. die Umnutzung bzw. Nachrüstung von Gebäuden. Auch 2050 wird noch ein riesiger Teil des heutigen Gebäudebestandes aktiv genutzt werden. Gebäude zukunftsfähig zu machen bietet nicht nur ein enormes CO2-Reduktions­potenzial sondern erhält bzw. steigert den Wert und das Vermarktungspotenzial der Assets: Nachhaltiges Retrofitting mit der Schneider SE.

Die Baubranche sitzt als Dienstleister, Experte und Einkäufer an einem großen Hebel, hier kann sehr viel CO2 eingespart werden, moderne Bausoftware ist ein nachhaltiger Baustein dazu. Unsere Experten bei RIB stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Gehen wir es gemeinsam an!

Anmerkungen und Hinweise

1. Quelle: WorldGBC Net Zero Carbon Buildings Commitment Introduction: Businesses & Organisations September 2021 – https://worldgbc.org/wp-content/uploads/2023/03/WorldGBC-NZCBCmt_Intro_2021_hs-1.pdf

2. Langfristiges Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 eine 30-prozentige Reduzierung des Primärenergieverbrauchs im Vergleich zu 2008 und bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen.

3. Die Lebenszyklusanalyse (LCA) bzw. Ökobilanzierung bilanziert stets ganzheitlich von der Rohstoffgewinnung und Verarbeitung über die Nutzung und Instandsetzung bis zum Recycling oder Entsorgung. Die CO2-Bilanz kann unternehmensweit als „Corporate Carbon Footprint“ (CCF) erstellt werden oder Projekt- bzw. Produkt-spezifisch als „Product Carbon Footprint“ (PCF). Die drei gängigsten Normen zur Bilanzierung sind die publicly available specifications (PAS) 2050, das Greenhouse Gas Protocol von 2011, und die ISO 14067.

4. Quelle und Methodik der RIB-Studie: Die Studie wurde von RIB Software durchgeführt und repräsentiert 129 Befragte, die im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 14. Juli 2023 in der Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie arbeiten, bei Bauunternehmen und Eigentümern im DACH Raum.