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Technisches ERP-System flächendeckend eingeführt
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Fertigteilfabrikant Oberndorfer jetzt mit durchgängigen Prozessen
Gestartet als Handwerksbetrieb hat sich die Franz Oberndorfer GmbH & Co. KG zum führenden Anbieter im Betonfertigteilbau in Österreich und europaweit entwickelt. Das familiengeführte Unternehmen, heute in der vierten Generation, baut auf mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Produktion von Betonfertigteilen. Oberndorfer bietet ein großes Leistungsangebot aus einer Hand für größere, kleinere sowie besonders komplexe Bauprojekte. Dies umfasst Produktion, Lieferung und Montage von Fertigteilen. Heute beschäftigt Oberndorfer rund1.000 Mitarbeitende und produziert Betonfertigteile in insgesamt neun Werken.
Zum Jahresauftakt 2025 erfolgte bei Oberndorfer der fachbereichsübergreifende Umstieg vom bestehenden ERP-System auf das aktuelle RIB One Prefab ERP. Ein Meilenstein für den größten Produzenten von Betonfertigteilen in Österreich. Sämtliche technischen Aufgabenbereiche können seither durchgängig mit der RIB-Software abgedeckt werden: Vom Zeitpunkt des Auftragseingangs bis hin zur Auslieferung.
Alle Aufgabenbereiche auf einer Plattform
Der Betonfertigteilhersteller Oberndorfer war auf der Suche nach einem neuen, vollkommen durchgängigen System, das sämtliche technischen Aufgabenbereiche in einem Vorgang abbilden konnte. Die bisherige, fragmentierte IT-Landschaft erforderte redundante Datenpflege und erschwerte die bereichsübergreifende Koordination. Gewünscht war eine moderne, webbasierte Technologie, die standortunabhängigen Zugriff ermöglicht und außerdem mit den hohen Sicherheitsstandards innerhalb des Unternehmens einhergeht. Die Idee war, jegliche Prozesse inklusive der Kalkulation in einem IT-System integriert abzubilden.
Für die Anbindung an das im Unternehmen eingesetzte kaufmännische ERP-System wurde im Zuge der Partnerschaft zwischen RIB One Prefab und Oberndorfer ein neuer Connector geschaffen. Die enge, besonders gewissenhafte Zusammenarbeit und eine Vielzahl von Tests stellten die Weichen für die im Unternehmen bislang reibungsärmste Softwareeinführung übergreifend an allen Werken. Durch frühere Projekte im Bereich der Produktionsautomatisierung herrscht seit jeher ein reger Austausch zwischen RIB und Oberndorfer, in dessen Verlauf RIB ein tiefgreifendes Verständnis der Unternehmensprozesse aufbauen konnte.
Der Umstieg der technischen Aufgaben erfolgte schrittweise. Nach und nach wurden weitere Fachabteilungen von der früheren auf die neue ERP-Anwendung migriert. Gestartet hat das Unternehmen mit der Montageplanung. Es folgten die Transportplanung, die Technikerplanung und weitere Bereiche. Schlusslicht bildete mit der Produktionsplanung der wichtigste Arbeitsbereich. Die interne Betriebsorganisation unter Leitung von Wolfgang Feichter waren damit betraut, sicherzustellen, dass im Zuge der Einführung alle Abteilungen nahtlos weiterarbeiten konnten. Dafür sorgten temporäre Schnittstellen. RIB entwickelte im Rahmen der Technologiepartnerschaft die grundlegenden Prozesse für die Fertigteilproduktion mit dem neuen ERP-System. „Wir haben uns eine standardisierte und ausgereifte Software mit kontinuierlichen Weiterentwicklungen und einem optimalen Support gewünscht. Diese haben wir mit RIB One Prefab auch bekommen“, konstatiert Wolfgang Feichter.
Grundstein für Prozessautomatisierung gelegt
Die praktische Umsetzung in den einzelnen Fachbereichen verantwortete Christian Scheiblehner, Projektleiter für den Bereich IT. Informationen wurden zwischen dem ursprünglichen ERP-System nach RIB One Prefab ERP und dem IT-System für kaufmännische Aufgaben transferiert. Mit dem 2025 vollzogenen Umstieg in allen Fachbereichen sind es jetzt nur noch zwei Programme, die miteinander interagieren und somit gibt es nur noch eine Schnittstelle. Für Christian Scheiblehner das Highlight schlechthin. „Alle Werke loben durchwegs die Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit“, freut sich der Projektleiter. Feichter fügt hinzu: „Jetzt haben wir den Grundstein für die Automatisierung gelegt, die die Mitarbeitenden bei ihren täglichen Aufgaben weiter unterstützen soll. Diese steht für dieses und das kommende Jahr bei uns auf dem Plan“, ergänzt er.
Einheitliche Plattform im Fokus
Die Einführung von RIB One Prefab ERP erfolgte schrittweise, von Standort zu Standort. „An jedem Produktionsstandort stellt Oberndorfer unterschiedliche Produktgruppen her. Die erste Niederlassung, an der die ERP-Prozesse durchgängig auf dem neuen System liefen, diente als Vorlage für die weiteren. Diese folgten als Referenzstandorte“, berichtet Scheiblehner
Mehr Transparenz und erhöhte Wirtschaftlichkeit mit grafischen Dashboards
Das integrierte, grafische Analyse-Tool RIB BI+ erlaubt zusätzlich Überprüfungen sämtlicher Produktions- und ERP-Daten in nur einer Software, was im Unternehmen enorm geschätzt wird. „Weg von Tabellen hin zu grafischen Dashboards. Mit RIB BI+ haben wir genau das bekommen, was wir uns vorgestellt hatten“, berichtet Feichter. RIB BI+ hat es beispielsweise möglich gemacht, die Produktionsplanung und deren Auslastung im Detail zu ermitteln. Weiter sind übergreifende Auswertungen verschiedener Produktgruppen hinsichtlich der erforderlichen Betonmenge in Kubikmetern denkbar.
Auch erlaubt RIB BI+ die Anbindung jeglicher externen Datenbanken und eine Aufnahme entsprechender Informationen in die Auswertung. Somit ist das Unternehmen in der Lage, mit nur einer Anwendung eine Vielzahl grafischer Analysen durchzuführen.
Und damit nicht genug: Das Unternehmen plant, mit Hilfe von RIB BI+ künftig Rohmaterialprognosen, insbesondere für Stahl, zu machen. Dabei sollen historische Auftragsdaten und gleichzeitig die sich verändernden Marktpreise für den Rohstoff einbezogen werden, um somit über das System zielgenaue Prognosen zu erstellen. Ein Beispiel: Der Einkauf soll zukünftig mit allen wichtigen und topaktuellen Informationen versorgt werden, um Verträge optimal auszusteuern. Welche Teile werden produziert? Welche Stahlmengen werden ad hoc benötigt? Und zu welchem Zeitpunkt sind die gewünschten Rohstoffe besonders preiswert? Mit diesen und weiteren Dashboards sollen Informationen anschaulich und transparent zur Verfügung gestellt werden, wodurch sich das Unternehmen verspricht, die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern.
Sondertransporte und Claim Management: Ideen für automatisierte Prozesse
Die nächsten Monate stehen ganz im Zeichen der Umsetzung verschiedener Workflow-Automatisierungen“, freuen sich Scheiblehner und Feichter. Auch hier gibt es bereits Ideen für weitere Optimierungen für ein effizienteres und durchgängig wertschöpfendes Arbeiten. Sondertransporte für besonders große Fertigteile sind ein Beispiel: An jedem Freitag erhält die Disposition in Kürze eine Information via E-Mail über Teile, für die es einen Sondertransport braucht. Rohdaten fungieren als Grundlage für diese Produktinformationen, und die Mitarbeitenden im Bereich Disposition können spezielle Transporte somit dediziert planen.
Weiter soll es Automatisierungen zur Verbesserung der Kommunikation mit dem Kunden geben: Ziel dieses Prozesses ist es, sicherzustellen, dass bestellte Produkte im geplanten Zeitraum vom Kunden abgeholt werden, damit die Lagerplätze wieder für neue Teile zur Verfügung stehen. Kunden erhalten eine E-Mail, mit der Bitte, den gewünschten Termin zu bestätigen. Liegt eine Lagerfristüberschreitung vor, leitet das System automatisch Benachrichtigungen an zuständige Mitarbeitende weiter.
Techniker-Matrix mit allen Qualifikationen und Verfügbarkeiten
Für eine durchwegs reibungslose Produktion soll eine automatisierte Technikerzuweisung in RIB One Prefab ERP sorgen. Rund 50 Technikerinnen und Techniker mit teilweise unterschiedlichen Qualifikationen arbeiten an den verschiedenen Standorten von Oberndorfer. Größenordnungen, Volumina sowie die Art der Fertigteile, die produziert werden, sind Kriterien, für die es eine Technikerin oder einen Techniker mit speziellen Fertigkeiten braucht. In einer Matrix im RIB-System werden zusätzlich zu den Qualifikationen auch die Verfügbarkeit und die Auslastung der Mitarbeitenden in diesem Bereich hinterlegt, sodass einer störungsfreien und zeitnahen Produktion nichts im Wege steht. Die Informationen sollen entweder über die in RIB One Prefab ERP integrierte Planung und Zeiterfassung oder über ein separates, an die RIB-Anwendung angedocktes Programm bereitgestellt werden.
Optimierte Logistik mit den richtigen Verlade- und Arbeitsmitteln
Weiter plant das Unternehmen, Verlademittel und Arbeitsmittel über die RIB-Software zu verfolgen. Es entstehen derzeit konkrete Arbeitsabläufe für Transporte, die die richtigen Verlade- und Arbeitsmittel mit allen wichtigen Details berücksichtigen. Es wird ein Workflow konzipiert, der jegliche notwendigen Prüfungen im Vorfeld erledigt und somit eine stets optimale und fehlerfreie Logistik möglich macht. Denn einmal auf der Baustelle angekommen und das richtige Verlademittel ist nicht mit dabei, ist es zu spät, die benötigten Hilfsstützen oder Montagehilfsmittel auf die Schnelle bereitzustellen.
„Die Weichen sind gestellt“, sind sich Abteilungsleiter und Projektleiter IT aus dem Team Betriebsorganisation einig. „Gemeinsam mit unserem langjährigen Technologiepartner RIB haben wir mit RIB One Prefab ein stabiles Fundament für die flächendeckende Automatisierung geschaffen. Jetzt freuen wir uns auf die zusätzlichen Mehrwerte, die uns dieses in unseren Werken und Abteilungen bringen wird“, fassen sie zusammen.
Bilder von Oberndorfer:
1. Die Franz Oberndorfer GmbH & Co. KG zählt zu den führenden Anbietern im Betonfertigteilbau in Österreich. Heute in der vierten Generation baut das familiengeführte Unternehmen auf mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Produktion von Betonfertigteilen. Oberndorfer bietet ein großes Leistungsangebot aus einer Hand für größere, kleinere sowie besonders komplexe Bauprojekte.
2. Smart Factory bei Oberndorfer. RIB entwickelte im Rahmen der Technologiepartnerschaft die grundlegenden Prozesse für die Fertigteilproduktion mit dem neuen ERP-System.
3. Produktion von Fertigteilen: RIB BI+ hat es möglich gemacht, die Produktionsplanung und deren Auslastung im Detail zu ermitteln.
4. Derzeit plant das Unternehmen, Verlademittel und Arbeitsmittel über RIB One Prefab zu verfolgen. Es entstehen derzeit konkrete Arbeitsabläufe für Transporte, die die richtigen Verlade- und Arbeitsmittel mit allen wichtigen Details berücksichtigen. Es wird ein Workflow konzipiert, der jegliche notwendigen Prüfungen im Vorfeld erledigt und somit eine stets optimale und fehlerfreie Logistik möglich macht.
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