7 Minuten Lesezeit
Mehr Flexibilität, weniger Stillstand – wie BEFER Sonderteile effizienter produziert
7 Minuten Lesezeit

„Bedienungskomfort, maximale Flexibilität bei gleichzeitiger Vermeidung von Wartezeiten war unsere Maxime. Dies alles erreichten wir sogar mit einem Gewinn an Sicherheit mit dem Unterflursystem von Avermann in Verbindung mit innovativer Touchscreen Steuerung von RIB One Prefab.„
Volker Weidemann, Geschäftsführer BEFER
70 Jahre Erfahrung – das Fundament für Innovation
Die BEFER – Betonfertigteilbau- und Betonwaren GmbH ist ein mittelständischer Hersteller von Betonfertigteilen. Als Tochterunternehmen der Richard Schulz Tiefbau GmbH hat sich BEFER auf die Produktion individueller Bauteile wie Aufzugsschächte, Treppen und Vollmassivwände spezialisiert. Mit hoher Fertigungstiefe, technischer Expertise und klarer Qualitätsorientierung bedient das Unternehmen öffentliche wie private Bauprojekte – und gilt als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle Vorhaben im Betonfertigteilbau.
Wenn Standardprozesse an ihre Grenzen stoßen
BEFER plante einen kompletten Neubau der Produktionsanlage – mit dem Ziel, Qualität, Effizienz und Arbeitssicherheit neu zu definieren. Die bestehende Fertigung bot technisch nur mehr wenig Raum für Verbesserungen – insbesondere bei der flexiblen Herstellung von Sonderteilen und der Sicherheit am Arbeitsplatz. Eine zentrale Anforderung war daher eine Anlagen- & Maschinensteuerung, die sich exakt an den betrieblichen Ablauf anpasst – nicht umgekehrt.
Mehr Übersicht, weniger Stillstand
Im Rahmen des Neubaus der Produktionsanlage setzte BEFER auf eine fundierte Kooperation zwischen RIB One Prefab Automation und Avermann. Gemeinsam wurde ein vollständig neues Steuerungskonzept umgesetzt, exakt auf die Anforderungen von BEFER zugeschnitten. RIB entwickelte ein individuelles HMI/SCADA-System für die Touchscreen-Bedienung, das flexible Routenplanung auf 28 Arbeitsstationen ermöglicht. Planung, Hardware, Inbetriebnahme und Begleitung der Produktion erfolgten durch das Team von RIB in Abstimmung mit dem Kunden.
Wie BEFER bei Sonderteilen den Takt vorgibt
Seit der Inbetriebnahme der neuen Produktionshalle im Jahr 2023 profitiert BEFER von deutlich flexibleren Fertigungsprozessen – insbesondere bei Sonderteilen. Dank des individuell entwickelten Routingsystems auf Basis eines 4×7-Palettenrasters können Bearbeitungszeiten und Arbeitsstationen variabel geplant werden. Das sorgt für eine effiziente Nutzung der Anlage, reduziert Stillstände und ermöglicht eine produktspezifische Taktung. Die intuitive Touch-Bedienung erhöht zusätzlich die Transparenz und Eigenverantwortung im Team.

Ein neues Fertigungskonzept für Sonderteile
Die BEFER GmbH ist ein etablierter Hersteller von Betonfertigteilen mit einer klaren Spezialisierung: komplexe Bauteile mit hoher Planungs- und Beratungsleistung. Doch mit wachsendem Anteil an Sonderteilen geriet die bestehende Produktionsinfrastruktur an ihre Grenzen. Die klassische Umlauflogik war auf gleichmäßige Takte und standardisierte Abläufe ausgelegt – zu starr für die Realität in Halberstadt.
Insbesondere die Fertigung individueller Bauteile mit stark variierenden Bearbeitungszeiten stellte hohe Anforderungen an Flexibilität, Planung und Bedienbarkeit. Eine Standardlösung war keine Option. Stattdessen entschied sich BEFER für einen radikalen Schritt: der Neubau einer komplett neuen Halle samt Steuerungskonzept – maßgeschneidert für die eigenen Produktionsprozesse.
Flexibel von Station zu Station – Planbarkeit statt Taktung
Im Zentrum der neuen Anlage steht ein bodenebenes Palettensystem, das individuelle Fahrwege zwischen benachbarten Stationen erlaubt. Anders als klassische Umlaufanlagen basiert dieses System nicht auf festen Taktzeiten, sondern auf geplanten Strecken – genau abgestimmt auf das Bauteil und die Bearbeitungszeit.
Diese neuartige Anlagenarchitektur erforderte auch eine neue Denkweise in der Steuerung. BEFER suchte einen Partner, der bereit war, das Bedienkonzept von Grund auf neu zu denken. In Zusammenarbeit mit Avermann, einem langjährigen Partner der RIB für Anlagen- & Maschinenbau, fiel die Entscheidung auf RIB One Prefab Automation – weil das System nicht nur hochgradig anpassbar ist, sondern sich auch in individuelle Hardware- und Sicherheitskonzepte integrieren lässt.
Einzigartiges Bedienkonzept – Entwicklung in Kooperation
In Abstimmung mit dem Kunden entstand eine HMI/SCADA-Oberfläche, die vollständig auf das Fertigungskonzept von BEFER abgestimmt ist. Zunächst wurde ein Demonstrator erstellt, mit dem alle Anforderungen konkret visualisiert und besprochen werden konnten. Änderungswünsche wurden aufgenommen, umgesetzt und in einem iterativen Prozess zum finalen Bedienkonzept weiterentwickelt.
„Für uns war klar: Die Bedienung der Anlage muss für jeden Werker spielerisch einfach und intuitiv bedienbar sein – wie beispielsweise ein Kleinkind sofort ein iPhone bedienen kann“, erklärt Volker Weidemann, Geschäftsführer von BEFER. Wir setzten das neue Steuerungskonzept konsequent um: Die Touch-Bedienung ist so einfach gestaltet, dass alle Mitarbeitenden direkt mit der Anlage interagieren können.
Inbetriebnahme mit Schwerpunkt Sicherheit und Arbeitserleichterung
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Arbeitssicherheit. Die gesamte Anlage wurde bodeneben, in Kombination mit einem Unterflur-Verfahr-Mechanismus, konzipiert – ohne Stolperstellen oder aufstehenden Installationen. Begleitend zum neuen Produktionskonzept wurde gemeinsam mit RIB wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept ausgearbeitet, umgesetzt und geprüft: eine moderne Safe-SPS erlaubt es den Mitarbeitern, sicher ihrer Arbeit nachzugehen.
Die bodenebene Bauweise der Anlage brachte während der Inbetriebnahme Herausforderungen mit sich – insbesondere in Bezug auf die Erreichbarkeit einzelner Komponenten. Durch präzise Planung und eine enge Abstimmung aller Beteiligten konnten diese jedoch effizient bewältigt werden. So wurde die Umsetzungsphase erfolgreich begleitet – von der Konfiguration der SPS über die Visualisierung bis zur Produktionsbegleitung in den ersten Wochen.

Messbare Erfolge im Tagesgeschäft
Seit Anfang 2023 läuft die neue Fertigungslinie im regulären Betrieb. Die Ergebnisse sind klar sichtbar: BEFER erreicht eine Auslastung von rund 80 % – trotz des hohen Anteils an Sonderteilen. Die flexiblen Routings reduzieren Stillstände und erlauben eine bedarfsgerechte Steuerung einzelner Paletten. Rüstzeiten konnten deutlich verkürzt werden, die Maßgenauigkeit stieg spürbar.
„Das neue Steuerungskonzept gibt uns alle Freiheiten, unkompliziert den kürzesten Weg für die Herstellung zu wählen. Dreimal auf den Bildschirm tippen, schon weiß das System, wo die Palette hintransportiert werden muss. Im Hintergrund und im Unterflursystem laufen automatisiert die Vorbereitungen“, beschreibt der Geschäftsführer die neue Produktionslogik. Diese Kombination aus Bedienkomfort, Flexibilität und Automatisierung steigert die Effizienz und reduziert Stillstände – bei gleichzeitigem Gewinn an Sicherheit.. Änderungen im Ablauf können ohne Systembruch umgesetzt werden – etwa durch die Neuanordnung von Bearbeitungsstationen oder spontane Routenanpassungen. Die modulare Architektur von RIB One Prefab Automation schafft dabei die technologische Grundlage für zukünftige Erweiterungen, Integrationen oder Automatisierungsschritte.
Aktuelle Beiträge
7 Minuten Lesezeit
10 Minuten Lesezeit
6 Minuten Lesezeit
5 Minuten Lesezeit

Ebook