ATP architekten ingenieure: Noch mehr Effizienz mit neuem Bemusterungsworkflow für BIM-Projekte

Möglichst wenige Schnittstellen und ein hoher Automatisierungsgrad seien, so die Expertinnen und Experten bei ATP architekten ingenieure, unabdingbar für einen produktiven und praktikablen, disziplinenübergreifenden BIM-Prozess. Als Erfolgsgarant im Unternehmen gilt außerdem die Software iTWO von RIB, die viele Möglichkeiten bietet und durch Offenheit Schnittstellen verzichtbar macht.

ATP architekten ingenieure mit Sitz in Innsbruck sind Pioniere der Integralen Planung mit BIM (Building Information Modeling) und betrachten Gebäude durchgängig und lebenszyklusorientiert anhand ihrer digitalen Zwillinge. Interdisziplinäre Planungsteams aus den Fachbereichen Architektur, Tragwerksplanung, Gebäudetechnik und Objektüberwachung betreuen Bauvorhaben von der ersten Idee über Planung und Bauausführung bis hin zur Übergabe an das Facility Management. Synergien und Wissenstransfer sind bei ATP ausschlaggebend für den Projekterfolg.

Integral Planen – phasengerecht Arbeiten

Gemeinsam mit Plandata, der ATP-Consultingtochter für digitale Lösungen in der Gebäudeplanung mit Sitz in Wien und Frankfurt, hat ATP architekten ingenieure einen Prozessleitfaden für die modellorientierte Ausschreibung und Kostenermittlung entwickelt. Als Experte für die integrierte Gesamtplanung ist es für ATP entscheidend, die Fachdisziplinen Architektur, technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Tragwerksplanung durchgängig miteinander zu verbinden. „Nur mit einer umfassenden Verzahnung und eindeutigen Arbeitsanweisungen sind wir in der Lage, disziplinübergreifend nach der BIM-Methode zu arbeiten“, berichtet Oliver John, Bereichsleiter Consulting bei Plandata. Als Grundlage für alle BIM-Projekte bei ATP gilt das phasengerechte und phasenübergreifende Arbeiten. „Wir haben für jeden Projektschritt innerhalb jeder Leistungsphase klar geregelte Arbeitsanweisungen. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Modellqualität den Erfordernissen entspricht“, fügt John hinzu.

Der Revit-Content, den ATP standortübergreifend als Arbeitsgrundlage für internationale BIM-Projekte nutzt, ist eine Eigenentwicklung und besteht aus rund 4.000 virtuellen Bauelementen (Revit-Familien). Die Plandata GmbH stellt diesen BIM-Content nicht nur der eigenen Muttergesellschaft, sondern auch anderen Planungsbüros inklusive eines Dienstleistungsportfolios zur Verfügung. Er basiert auf einem einheitlichen Datenmodell und den darauf abgestimmten, phasengerechten Arbeitsanweisungen und Prozessleitfäden.

Bemusterungsworkflow mit DBD-BIM für Projekte in Deutschland

In allen planerischen Disziplinen gilt die 3D-Modellierungssoftware Revit von Autodesk unternehmensübergreifend als Standard. Im Bereich technische Projektabwicklung, von der Ausschreibung über die Vergabe bis zur Ermittlung der Baukosten, ist die Software iTWO von RIB bei ATP eine gesetzte Größe. Für Projekte in Deutschland kommt seit dem Jahr 2021 außerdem DBD-BIM als zusätzliche Content-Datenbank zum Einsatz. Auf diese Weise können im BIM-Modell 3D-Objekte teilautomatisiert mit STLB-Bau-Leistungen verknüpft werden, VOB[1]- und DIN-konform[2]. Innerhalb von RIB iTWO erfolgen u. a. Kostenplanung, Ausschreibung und Kostenverfolgung.

Das Team von ATP architekten ingenieure in Hamburg hörte 2021 zum ersten Mal von der Datenbasis DBD-BIM von der Dr. Schiller und Partner GmbH. Frau Elisa Weber von ATP Hamburg erarbeitete gemeinsam mit einer Kollegin von ATP Nürnberg die Grundlagen dieses neuen Arbeitsmediums. Mittlerweile wurde DBD-BIM für die Kostenplanung sowie Ausschreibung in verschiedenen Projekten unterschiedlicher Größenordnungen innerhalb Deutschlands erfolgreich angewendet.

Nach und nach kamen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner an verschiedenen deutschen Unternehmensstandorten hinzu, die in den einzelnen Niederlassungen als Schlüsselanwender agierten und die Teamkolleginnen und -kollegen bei der täglichen Arbeit aktiv unterstützten. Als Basis diente ein Workshop zum Thema Bemusterung mit Dr. Schiller und Partner sowie eine Schulung mit der RIB Software GmbH zum Exportieren von Projektinformationen von Revit in das RIB-System.

_{[1] Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen.
[2] Die DIN 276 ist eine DIN-Norm, die zur Ermittlung der Projektkosten sowie als Grundlage der Honorarberechnung nach HOAI für Architekten und Ingenieure dient.}

Automatisierung als Herzstück der Projektarbeit

„Bereits in sehr frühen Leistungsphasen können wir das Revit-Modell mit Hilfe der DBD-BIM-Informationen grob bemustern. Nach dem Import der Modellinformationen in das RIB-System erfolgt das Setzen von Kostenelementen innerhalb des Objektbuchs und es wird eine teilautomatisierte Kostenermittlung erstellt“, erklärt Elisa Weber. Das Prinzip der Automatisierung, nach Angaben von Oliver John bei ATP schon immer Thema und Herzstück der Projektarbeit, zieht sich hier einmal mehr durch: Denn sämtliche Schritte bauen aufeinander auf. Die Bemusterung kann in allen nachfolgenden Leistungsphasen angepasst werden, bevor schließlich die Ausschreibung in RIB iTWO erstellt wird.

Auch eine Qualitätskontrolle in Form einer Kostengruppenprüfung lässt sich in RIB iTWO vornehmen. Durch die unmittelbare Anbindung der IT-Systeme Revit und iTWO sowie der durchgängigen Übernahme sämtlicher DBD-BIM-Attribute von der Modellierungssoftware in das RIB-Programm stehen in beiden Arbeitsprogrammen – Autorensoftware und Projektmanagementsystem – alle erforderlichen Informationen zu jeder Zeit zur Verfügung. ATP schätzt darüber hinaus die Option, Kostenelemente zusätzlich innerhalb von RIB iTWO zu erstellen und anzulegen. Denn auch innerhalb der RIB-Software besteht Zugang zu jeglichen Mustervorlagen von ATP architekten ingenieure, DBD-BIM und Produktherstellern.

„In der täglichen Arbeit, je nach Projekt, arbeiten wir stets mit einer Kombination aus modellorientierten und manuell angelegten Bauteilen“, verrät Digitalisierungsexpertin Elisa Weber. An der Software iTWO von RIB schätzt sie insbesondere die flexiblen, ineinandergreifenden Prozesse und die Verknüpfung der einzelnen Leistungsphasen. „Die Anwendung ist komplex und detailreich, aber einmal reingefuchst offeriert RIB iTWO eine Vielzahl von Vorteilen, die andere Programme so nicht haben“, ist Elisa Weber überzeugt. „Für unser Unternehmen ist es entscheidend, mit möglichst wenigen Schnittstellen auszukommen“, ergänzt Oliver John. „Dafür ist RIB iTWO mit seinen vielen Funktionen sehr gut geeignet.“

Über ATP architekten ingenieure

Mit 1.700+ Mitarbeitenden an 14 Standorten ist ATP das führende Büro für Integrale Planung in Europa. Seit 2012 plant ATP durchgehend digital mit BIM. Dabei nutzt ATP die „Corporate Structure“ der Gruppe, um sich als lernende Organisation permanent weiterzuentwickeln. Um der Verantwortung des Bauens für künftige Generationen gerecht zu werden, verpflichtet sich der Integrale Planer mit dem ATP Green Deal zu klimaneutralem Planen und Bauen.

Über Plandata

Die ATP-Consultinggesellschaft Plandata unterstützt als unabhängiger Berater bei der Integration der BIM-Arbeitsweise und bei der Optimierung bestehender BIM-Prozesse. Mit den Standorten Wien und Frankfurt am Main bietet Plandata Services und Produkte für alle Disziplinen der digitalen Gebäudeplanung.

Bildunterschriften:

1. BOSS Border One Stop Shop – eines der Projekte in Deutschland, bei dem der neue DBD-BIM-Bemusterungsworkflow zum Zuge kam. Wer seine Waren über den Hamburger Hafen einführt, der weiß, dass neben Zollkontrolle auch veterinär-, pflanzen- oder lebensmittelrechtliche Einfuhrkontrollen notwendig sind. Der Border One Stop Shop (BOSS), welcher sich derzeit in Planung befindet, soll die Prozesse in Zukunft vereinfachen. Visualisierung: © ATP/bloomimages. Sprinkenhof GmbH.

2. Der Bemusterungsworkflow bei ATP architekten ingenieure im Detail. Sämtliche Schritte bauen aufeinander auf. Der Vorteil: Die Bemusterung kann in allen nachfolgenden Leistungsphasen angepasst werden, bevor schließlich die Ausschreibung in RIB iTWO erstellt wird. Illustration: ATP architekten ingenieure.