Das Programm RTwalls hilft uns dabei, eine technisch realisierbare und dabei gleichsam wirtschaftliche Lösung für unseren Kunden zu erarbeiten.
Melanie Löcker und Rainer Massat
Technisch realisierbar und dabei möglichst wirtschaftlich - die Anforderungen an Tragwerksplaner werden in der heutigen Zeit kontinuierlich höher. Die Dr. Hug Geoconsult aus Oberursel, beauftragt mit den Grundbaumaßnahmen für das Frankfurter WESTEND WINDOWS, vertraut daher auf die IT-Systeme, die auch in der Bauindustrie erprobt sind.
Das neue WESTEND WINDOWS in Frankfurt am Main auf dem Grundstück Bockenheimer Landstraße 33 wurde größtenteils bereits bezogen. Beauftragt wurde der Bau des neuen Geschäftshauses mit 7+1 Stockwerken in der Frankfurter Innenstadt durch den Bauherrn die Projektgesellschaft Bockenheimer Landstraße 33-35 GmbH & Co. KG vertreten durch die FGI Frankfurter Gewerbeimmobilien GmbH und die IMBW Capital & Consulting GmbH, Stuttgart. Startpunkt für die Bauarbeiten: November 2006. Die umfassenden Planungsmaßnahmen begannen allerdings schon deutlich früher: Im Mai 2006 waren die Dr. Hug Geoconsult aus Oberursel und die Projektpartner, die Architekten des Büros Jo. Franzke aus Frankfurt und die Tragwerksplaner von Ruffert & Partner aus dem mittelhessischen Limburg bereits gefordert, um alles für eine erfolgreiche Bauabwicklung unter Überwachung des Projektmanagers WPV Baubetreuung GmbH aus Frankfurt am Main vorzubereiten.
Bevor das neue Bauwerk errichtet werden konnte, mussten zunächst ein 13-geschossiges Gebäude in der Bockenheimer Landstraße 33 und ein 5-geschossiges Wohnhaus in der Straße Niedenau 65 abgerissen werden. Besondere Herausforderungen für die Ingenieure aus Oberursel waren die Rückbauarbeiten, die Baugrubensicherung sowie daraus resultierende, umfassende Abstimmungsprozesse mit allen Projektpartnern.
„Unsere Aufgabe war es, die teilweise mehrgeschossig unterkellerte Bebauung rückzubauen“, erzählt Grundbauspezialist Rainer Massat von Dr. Hug. „Dazu kam die unmittelbare Nähe zur Bockenheimer Landstraße, die mit der Haupttrasse der Telekom im Gehwegsbereich und verschiedenen Entwässerungskanälen in der Straße sowie den dort verlaufenden U-Bahnröhren besonders komplexe Randbedingungen aufweist“, führt er weiter aus. Schließlich mussten die Ingenieure in diesem Umfeld eine 1.650 Quadratmeter große und rund neun Meter tiefe Baugrube planen.
So haben die Ingenieure die Baugrube zu den Straßen Niedenau und Bockenheimer Landstraße mit einer überschnittenen und einfach rückverankerten Bohrpfahlwand gesichert. Für die Bereiche mit direkt angrenzender Nachbarbebauung wurden HDI-Unterfangskörper eingesetzt, die zum Teil ebenfalls einfach rückverankert wurden.
„Die Grundbaumaßnahmen per se waren alles andere als einfach. Doch ebenso viel Zeit mussten wir in die Kommunikationsprozesse investieren“, weiß der Fachingenieur. Denn nach der Baugrunduntersuchung musste das Büro zuerst ein geotechnisches Gutachten erstellen. Danach folgten die Unterlagen für die Bauantragsgenehmigung und eine Freigabe für die Statik zur Baugrubensicherung musste eingeholt werden. Eine Vielzahl umwelttechnischer Fragen war zu klären, bevor die Berechnungen der Ingenieure aus Oberursel baulich realisiert werden konnten.
„Dazu kommt, dass unser Kunde von uns neben einer technisch machbaren vor allem eine wirtschaftliche Planung erwartet“, erklärt Rainer Massat. Eine solche setzt nach Aussagen des Ingenieurs die optimale Berechnung voraus, denn nur daraus kann später eine entsprechend günstige Bemessung resultieren. Eine wirtschaftliche Dimensionierung des Verbaus nahe der Bockenheimer Landstraße mit dem vielschichtigen Leitungssystem unter der Erde macht die Aufgabe nicht unbedingt einfach. Dazu kommt die Bodenbeschaffenheit – nur wenige Meter des Bodens im oberen Bereich bestehen aus Auffüllungen und quartären Kiesen. Darunter folgen tertiäre Tonböden, typisch für Frankfurt am Main. „Um die Einbindelänge des Verbaus zu optimieren, musste unsere Mannschaft verschiedene Varianten von Verankerungen einander gegenüberstellen“, fügt Grundbauspezialistin Melanie Löcker hinzu. Diverse Fragen, beispielsweise, ob eine oder zwei Ankerlagen von Vorteil sind, die ideale Ankerneigung sowie weitere Parametervarianten werden bei Dr. Hug Geonconsult intern miteinander verglichen, mit dem Ziel, dem Bauherren später den – vor allem aus wirtschaftlicher Sicht - optimalen Verbau zu präsentieren.
„Das Programm RTwalls hilft uns dabei, eine technisch realisierbare und dabei gleichsam wirtschaftliche Lösung für unseren Kunden zu erarbeiten“, so die beiden Fachingenieure. Denn die notwendigen Variantenstudien sind mit der Software relativ einfach zu erstellen. So lassen sich Systemgrößen mit nur wenigen Mausklicks verändern und damit neue Bauzustände erzeugen. Dass die eingegebenen Baugrubenabschnitte außerdem sofort grafisch sichtbar sind, gestaltet die Arbeit den Ingenieuren außerdem angenehm.
Rainer Massat, früher Tiefbauingenieur bei der Ed. Züblin AG, kennt die RIBTEC-Programme für den Grundbau bereits seit vielen Jahren. So auch das Softwaresystem PINWALLS, das dem Team bei Hug Geoconsult die komplexe Berechnung von Unterfangungen erleichtert. Schließlich ist in diesem Anwendungsbereich auch nur eine ideale Kombination aus nachweistechnisch und baupraktisch realisierbarer Lösung der Schlüssel zur optimalen Kundenzufriedenheit. „Die geometrische Eingabe ist bei PINWALLS sehr einfach gestaltet“, führt Massat weiter aus. „Punkte können mit der Maus angeklickt und sehr leicht grafisch-interaktiv verschoben werden.“
Die Ingenieure bei Dr. Hug Geoconsult blicken auf gute Erfahrungen mit den Bemessungs- und Berechnungsprogrammen des Stuttgarter Technologieunternehmens zurück. Prüfingenieure haben - so das Unternehmen aus Oberursel - bei mit RIBTEC-Programmen gerechneten Maßnahmen in der Regel keine Anmerkungen.
„Die Programme sind sehr vielschichtig, und nicht für jede Aufgabe werden alle Funktionalitäten der Systeme in der Praxis auch benötigt“, fasst Massat zusammen. „Auf den ersten Blick ist die Einarbeitung eher komplex. Doch insbesondere bei kniffligen Aufgaben im Grundbau bietet uns die Vielfältigkeit der Softwarelösungen die umfassende Unterstützung, die wir benötigen.“
Neben diversen Programmen des RIBTEC-Portfolios setzt das hessische Ingenieurbüro auch das AVA- und Projektsteuerungssystem ARRIBA planen (Anm.: Nachfolgesystem RIB iTWO) von RIB ein. Denn Massat und seine Kollegen schätzen es, mit Lösungen zu arbeiten, die bei den führenden Bauunternehmen in Deutschland zum Standard gehören.
Hinweis: Die am Projekt beteiligten Tragwerksplaner von Ruffert & Partner haben für die Bemessung der aufgehenden Tragwerksteile ebenfalls die Softwarelösungen von RIB eingesetzt.
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