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Stadt Kaufbeuren: digitale Vergabe auf dem Vormarsch

Februar 14, 2019
5 Minuten Lesezeit

„RIB ist mit vergabe.bayern nicht nur hier im Land sondern übergreifend im süddeutschen Raum stark vertreten. Die Plattform läuft sehr stabil und bietet optimale Voraussetzungen für ein durchgängig rechtssicheres Arbeiten.“

Zentrale Vergabestelle Kaufbeuren

Optimale Bedingungen für eine konstant rechtskonforme Arbeit

Im Herbst 2017 startete Kaufbeuren, fünftgrößte Stadt im Regierungsbezirk Schwaben, mit der elektronischen Vergabe in der Abteilung Hochbau. Die kreisfreie Stadt im bayerischen Allgäu mit mehr als 45.000 Einwohnern rüstete sich damit für die verbindliche Einführung europaweiter Vergaben, die seit dem 18. Oktober 2018 verpflichtend sind. Das bedeutet, dass die Angebotsabgabe sowie Zusage- und Absagemitteilungen bei allen EU-weiten Vergabeverfahren nur noch auf elektronischem Wege erfolgen dürfen. Die Stadt Kaufbeuren nutzt dafür die Plattform vergabe.bayern, die technologisch auf der RIB-Lösung iTWO eVergabe public basiert. Hubert Nägele, der ab dem nächsten Jahr die zentrale Vergabestelle in Kaufbeuren leiten wird, über die Vorteile: „RIB ist mit vergabe.bayern nicht nur hier im Land sondern übergreifend im süddeutschen Raum stark vertreten. Die Plattform läuft sehr stabil und bietet optimale Voraussetzungen für ein durchgängig rechtssicheres Arbeiten. So bewahren Prüfungen im System vor Fehlern: Beispielsweise können Submissionen auf der Plattform grundsätzlich nicht zu früh erfolgen. Bei EU-weiten Ausschreibungen schließt es die IT-Lösung aus, fälschlicherweise Bieter zur Teilnahme an der Submission zuzulassen. Das sind Faktoren, die wir sehr schätzen.“

Kaufbeuern mit zentraler Vergabestelle

Obwohl die digitale Vergabe mit iTWO eVergabe public erst seit knapp einem Jahr in Kaufbeuren erfolgt, wurden bereits mehr als 20 Bauprojekte erfolgreich über die Plattform abgewickelt. Aktuell befindet sich das Jakob-Bruckner-Gymnasium, das bis 2020 umfassend modernisiert und erweitert werden soll, in der Bauphase. Zu den aktuellen Neubaumaßnahmen, an dem insgesamt 29 verschiedene Gewerbe beteiligt sind, zählt das Feuerwehrgerätehaus in der Neugablonzer Straße.
Zum 1.1.2019 hat die Stadt eine zentrale Vergabestelle eingerichtet und das Team um Hubert Nägele, das die Plattform intensiv nutzt und betreut, um einen zusätzlichen Mitarbeiter erweitert. Alle anderen Abteilungen der Stadt werden schrittweise bis Ende 2019 an die e-Vergabe herangeführt, sodass ab 2020 mit rund 150 elektronischen Ausschreibungen über die iTWO-Plattform pro Jahr zu rechnen ist.

Kaufbeuren, fünftgrößte Stadt im Regierungsbezirk Schwaben, startete im Herbst 2017 in der Abteilung Hochbau mit der e-Vergabe. Foto: Peter Ernszt.

Zu den aktuellen Bauprojekten zählt das Jakob-Bruckner-Gymnasium, das bis 2020 umfassend modernisiert und erweitert werden soll. Foto: Marketing Stadt Kaufbeuren.

Vergabeplattform ab 2020 als Standard

„Vor allem größere Firmen, die grundsätzlich professioneller organisiert sind, finden sich relativ schnell mit der elektronischen Abgabe ihrer Angebote in iTWO tender zurecht.“

Hubert Nägele

Noch nicht alle Bieterfirmen nutzen die digitale Angebotsabgabe mit dem Bietertool iTWO tender, jedoch ist die Tendenz auf alle Fälle steigend. „Vor allem größere Firmen, die grundsätzlich professioneller organisiert sind, finden sich relativ schnell mit der elektronischen Abgabe ihrer Angebote in iTWO tender zurecht. Wir wickeln jetzt schon Projekte ab, bei denen digitale Angebote überwiegen und teilweise gar keine Papierangebote mehr bei uns eingehen“, berichtet Nägele. Bei beschränkten Ausschreibungen erhalten alle Bieterfirmen, die noch nicht auf iTWO tender angemeldet sind, einen Hinweis und eine Einladung mit der Bitte um Registrierung. Viele davon melden sich auch umgehend an, wie die Verantwortlichen der Stadt Kaufbeuren berichten.
Und nicht nur in der Bieterkommunikation, sondern auch intern stehen für 2019 noch einige Anpassungen auf dem Plan, damit die Vergabeplattform bald als Standard etabliert ist. So befinden sich Schulungen für rund 20 Sachbearbeiter, die die Plattform für Freigabezwecke nutzen sollen, aktuell in Vorbereitung. „Ziel ist, bis Ende 2019 abteilungsübergreifend auf der Plattform zu arbeiten und gemeinsam von den Vorteilen bei allen Vorhaben in unserer Stadt zu profitieren“, so Hubert Nägele abschließend.

Vorteile der digitalen Vergabe:

  • Durchgängig rechtssichere Vergabeprozesse
  • Submissionen: Fehler vermeiden bevor sie entstehen
  • Hohe Akzeptanz bei Bieterunternehmen