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Der Faktor CO2: “Es geht nicht nur um Kosten und Zeit”

September 17, 2021
4 Minuten Lesezeit

RIB auf dem THM Kongress Infrastruktur „Digital Planen und Bauen 4.0“

Bei dem Kongress Infrastruktur Digital Planen und Bauen 4.0 der Technischen Hochschule Mittelhessen ist RIB mit dabei. CTO Michael Woitag nutzt die Plattform und appelliert daran, dass eine neue Kategorie Daten dringend mitbedacht werden muss.

 „Digitales Bauen umgibt uns einfach überall„, so einfach klärt  Moderatorin Carina Jansch die Relevanz des Themas, dem der 15. und 16. September gewidmet ist. Der THM Kongress Infrastruktur Digital Planen und Bauen 4.0 hat eingeladen. Hier dreht sich alles um virtuelles Bauen, Simulationen und Datenvernetzung. Das Wort, das in den Titeln der 26 Vorträge am häufigsten erscheint ist schnell identifiziert: BIM – Building Information Modelling, die Simulation von Bauwerken, die rasant an Detailtiefe gewinnt. „BIM sind einfach Daten“ lautet ein weiterer prägnanter Satz der Veranstaltung. Diesmal bringt ihn der vortragende Applikationsingenieur Michael Geyer vor, korrekt, einfach und doch so vielsagend. Der schweizer Baudeinstleister Implenia , die Deutsche Bahn und viele andere zeigen, wie Datenzusammenführung, Dank Plattformen wir iTWO das Building Information Modelling auf immer neue Level bringt. Die Simulation von Brückenpfeilern, von Schienennetzen und Tunnelbauteilen in ihrer geographischen Verortung wird dem Publikum vorgeführt und lässt verstehen: Virtuelles Bauen ist nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart.

Eine Bühne für den virtuellen Raum: Carina Jantsch moderiert den hybriden THM-Kongress – Infrastruktur digital planen und bauen 4.0. Foto: Technische Hochschule Mittelhessen

Michael Woitag,  CTO der RIB, fügt eine weitere Dimension hinzu. Seine Message: Der smarte Umgang mit Daten kann dazu beitragen, die Welt zu retten. „Wir alle sehen, dass der Klimawandel aufgehalten werden muss“, so Woitag. „Bis vor einiger Zeit haben wir beim Bau auf Kosten und Zeit geschaut, nun aber kommt ein neuer Faktor hinzu.“ Dieser Faktor ist der CO2-Ausstoß auf dem Bau, welcher den Markt zunehmend bestimmen wird. „Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil“ ist sich Woitag sicher. „Deshalb müssen wir diese Werte transparent machen.“

Michael Woitag präsentiert, wie das geht: Bauteile, Maschinen und Materialien müssen CO2-Werte zugewiesen werden, so wie ihnen schon jetzt Preise und Bestimmungsort zugeordnet sind. So kann der Faktor Nachhaltigkeit in der bestehenden Software eingerechnet werden: „Jedes Material hat auch CO2-Kosten und die brauchen wir“, so Michael Woitag.

Das ist BIM 6D: Der CO2-Ausstoß wird zu einer neuen Dimension

Quantifizieren, Simulieren, Monitoren – das ist der Dreischritt, nachdem der Umgang mit CO2-Ausstoß ebenso funktionert, wie mit den klassischen Faktoren Zeit und Geld. Zusammenarbeit mit anderen Branchen ist dafür natürlich nötig, denn der CO2-Ausstoß von Maschinen muss zum Beispiel von den Herstellern in Bibliotheken hinterlegt sein. Michael Woitag aber ist sich sicher: Da geht es hin. Was wir für diese Vision brauchen, scheint allen Besucher*innen an dieser Veranstaltung klar zu sein. Die Formulierungen „gemeinsame Datenplattform“, „durchgängige Informationskette“ und „gut vernetzte Daten“ sind neben dem Akronym BIM die meist verwendeten Wörter bei dem diesjährigen Kongress. Dass durch die Digitalisierung auch Papier eingespart und durch digitale Veranstaltungen Abgase reduziert werden, muss hier gar nicht erwähnt werden.